Psychoonkologie – was ist das?

 

Unter Psychoonkologie, auch psychosoziale Onkologie genannt, verstehen wir die psychologische Betreuung von Krebspatientinnen und Krebspatienten. Was in den 70er Jahren mit der Untersuchung von psychosozialen Faktoren begann, von denen man annahm, sie könnten mitverantwortlich für die Entstehung von Krebserkrankungen sein, zielt heute darauf ab, die spezifischen Belastungen krebserkrankter Menschen besser zu verstehen, und gezielte Hilfe anzubieten.

Die Zusammenarbeit zwischen Geist, Körper und Seele

Warum Psychoonkologie wichtig ist

 

Krebs gehört zu jenen Erkrankungen, die allgegenwärtig und gleichzeitig stark tabuisiert sind. So gut wie jeder erwachsene Mensch hat schon einmal Berührungspunkte mit der Krankheit gehabt, manche haben Familienmitglieder verloren, viele von uns haben das Leben mit Krebs im eigenen Freundes- oder Bekanntenkreis kennengelernt.

Und obwohl Krebs in vielen Fällen kein Todesurteil mehr bedeutet, und es diverse Beispiele von Menschen gibt, die Jahrzehnte lang mit der Erkrankung leben, ruft die Diagnose in den meisten Köpfen heute noch die gleiche Abfolge von Bildern hervor wie vor zwanzig oder dreißig Jahren: Chemotherapie, Leid, Tod.

Für Betroffene bedeutet dies nicht nur eine enorme psychische Belastung, sondern häufig auch soziale Isolation: „Krebs“ ist kein leichtes Thema. Und in vielen Fällen reproduziert das betretene Schweigen, das Betroffene als Reaktion auf ihre Diagnose ernten, den gefährlichen inneren Glaubenssatz von der Krebserkrankung als Todesurteil.

Die psychoonkologische Beratung hilft Patientinnen und Patienten dabei, aus dieser Isolation herauszutreten, und jene Fragen zu thematisieren, die eine Krebsdiagnose unweigerlich mit sich bringt:

Wie geht mein Leben jetzt weiter?
Wie bringe ich meinem Partner/meiner Partnerin/meinen Kindern bei, dass ich Krebs habe?
Was passiert, wenn ich aufgrund der Therapie nicht mehr arbeiten kann?
Was bedeutet die Erkrankung für meine Partnerschaft?
Kann ich trotz Krebs eine Familie gründen?

Wenn Krebs psychisch krank macht

Die Psychoonkologie setzt sich mit den psychischen, sozialen und sozialrechtlichen Folgen einer Krebserkrankung für Betroffene und deren Angehörige auseinander. Das bedeutet in erster Instanz, dass Psychoonkologen betroffene Menschen unmittelbar nach der Krebsdiagnose auffangen.

Sie helfen ihnen dabei, sich in dieser „neuen Realität“ zurechtzufinden, und erste wichtige Entscheidungen zu treffen. Eines der Hauptziele der psychoonkologischen Beratung ist es, die Gefahr einer sogenannten „Komorbidität“ einzuschätzen, und gemeinsam mit dem Patienten/der Patientin Maßnahmen zu erarbeiten, um eine solche zu verhindern.

Die Gefahr einer Komorbidität infolge einer Krebserkrankung ist sehr groß, da Betroffene einer hohen physischen und psychischen Belastung ausgesetzt sind. Komorbide Störungen, die in diesem Zusammenhang häufig auftreten, sind zum Beispiel DepressionenAngststörungenPanikattacken und chronische Erschöpfung.

Was Psychoonkologie leisten kann

Psychoonkologen unterstützen Betroffene dabei, den Schock der Diagnose zu verarbeiten, und mit der veränderten Lebenssituation umzugehen.

Anstatt den Fokus auf die Behandlung zu legen, konzentrieren wir uns in der psychosozialen Onkologie auf die psychische Gesundheit unserer Patientinnen und Patienten.

Wir unterstützen sie dabei,

sich mit ihren Ängsten auseinandersetzen, anstatt diese zu verdrängen

die Kommunikation mit Angehörigen zu verbessern.

eine aktive Rolle in ihrer Behandlung und Therapie einzunehmen.

Informationen einzuholen, die sie brauchen, um wichtige Entscheidungen treffen zu können.

Kontakt mit anderen Betroffenen zu knüpfen.

Genau wie die Komplementäre Krebstherapie ist die Psychoonkologie keine alternative Form der Behandlung, sondern eine multidisziplinäre Wissenschaft, die die medizinische Therapie unterstützt.

Es geht darum, psychische Folgeerscheinungen der Erkrankung zu erkennen, ihnen entgegenzuwirken, und die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten entscheidend zu verbessern.

Wie arbeitet ein Psychoonkologe?

Psychoonkologen begleiten nicht nur Krebspatientinnen und Krebspatienten durch die verschiedenen Stationen ihrer Behandlung, sondern ihr Angebot richtet sich ebenso an Angehörige und medizinisches oder pflegendes Fachpersonal.

Die psychoonkologische Betreuung von Angehörigen krebskranker Menschen besteht häufig darin, chronischer Überlastung vorzubeugen, und Strategien zur Bewältigung des Alltags zu entwickeln. Für medizinisches und pflegendes Fachpersonal schaffen Psychoonkolog:innen im Rahmen der sogenannten „Supervision“ eine Möglichkeit, die seelischen Belastungen des Berufsalltags unter professioneller Anleitung zu verarbeiten.

Viele Psychoonkologen und Psychoonkologinnen spezialisieren sich auf einen oder mehrere Aspekte der psychoonkologischen Betreuung, der ihrer beruflichen (Vor-)qualifikation entspricht. Ich selbst habe mich entsprechend meiner Tätigkeit als zertifizierter Mentalcoach und Hypnotherapeut auf die mentale Arbeit mit Betroffenen (mehr Informationen) und Angehörigen (mehr Informationen) spezialisiert.

Mein Coaching-Programm Mit Körper und Geist gegen den Krebs ist psychoonkologische Hilfe zur Selbsthilfe. Ich vermittle Betroffenen und ihren Angehörigen gezielt mentale Techniken, die ihnen dabei helfen, aktiv zum Erfolg der Krebstherapie beizutragen, ohne dabei über die eigenen Grenzen und Kräfte zu gehen.

Ist Psychoonkologie eine Kassenleistung?

Ja, grundsätzlich ist die psychoonkologische Beratung bzw. Betreuung eine Kassenleistung. Da jeder Patient und jede Patientin im Rahmen der Krebstherapie Anspruch auf psychologische Unterstützung hat, sind Ärztinnen und Ärzte gefordert, auf diese Möglichkeit aufmerksam zu machen. Aktuell werden allerdings nicht alle Hilfsangebote im Rahmen der Psychoonkologie von den Krankenkassen übernommen.

Psychoonkologische Betreuung finden

Die erste psychoonkologische Beratung findet normalerweise zeitnahe zur initialen Diagnose statt. In vielen Fällen befinden sich Betroffene zu diesem Zeitpunkt im Krankenhaus oder werden in einem Krebszentrum behandelt. Spezialisierte Krebszentren sind mittlerweile sogar dazu verpflichtet, psychoonkologische Beratung bereitzustellen. Auch im Rahmen von Rehabilitationsmaßnahmen findet eine entsprechende psychologische Betreuung statt.

Eine weitere Möglichkeit sind die Krebsberatungsstellen. Diese befinden sich zwar häufig in größeren Städten, können dir aber jederzeit einen Kontakt zu regionaleren Anlaufstellen vermitteln.

Das Coaching

In meinem Coaching-Programm möchte ich dir das mentale Rüstzeug vermitteln, das du für deine Krebstherapie brauchst. Du lernst, Ängste loszulassen, und findest Zugang zu deinen inneren Kraftreserven. Auf diese Weise fällt es dir leichter, deinen Alltag zu bewältigen, und den Weg in ein Leben nach der Krankheit zu sehen.

Ich freue mich sehr, wenn ich diesen Weg mit dir gemeinsam gehen darf! Das heißt aber nicht, dass ich dir von anderen psychoonkologischen Hilfsangeboten abraten will – ganz im Gegenteil!

Du darfst und solltest alle Möglichkeiten nutzen, um deine psychischen Belastungen so weit wie möglich zu reduzieren, damit du dich voll auf dein Ziel konzentrieren kannst: Die Behandlung erfolgreich abschließen. Und Lebensfreude zulassen – trotz Krebs.